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Tracheotomie
Unter einer Tracheotomie versteht man die Öffnung der Luftröhre (Trachea) von Außen.
Es gibt unterschiedliche Indikationen für eine Tracheotomie und zwei Arten. Gerade bei Langzeitbeatmung und schweren Schluckstörungen kommen Tracheotomien zum Einsatz. Die Patienten werden anschließend mit einer Trachealkanüle versorgt.
Geschichte
Die Tracheotomie ist einer der ältesten bekannten Operationen.
In einem Papyros aus der Zeit 1500 v.Chr., das in Luxor gefunden wurde, gibt es bereits Hinweise auf das Öffnen der Luftröhre. Die anatomischen Strukturen waren bereits 3000 v.Chr. bekannt. Bereits in der ersten Dynastie der Ägypter unter König Aha gibt es Anmerkungen zu Anatomie und Operationen im Halsbereich.
Im Mittelalter wurden erstmals gekrümmte Röhrchen als Vorläufer der heutigen Trachealkanülen eingesetzt. Erste Berichte finden sich im 15. und 16. Jahrhundert in Fachschriften.
Tracheotomien wurden im 18. Jahrhundert vor allem bei Diphterie-Epedemien angewandt. Die Weiterentwicklung der Tracheotomie im 18. Jahrhundert war entscheidend geprägt, durch den zunehmend großzügigeren Einsatz des Verfahrens bei Croup (Diphtherie). Der verstärkte Einsatz des Luftröhrenschnittes bei Croup begann zunächst in Frankreich. Dabei gab es erst immer wieder Rückschläge; viele Patienten überlebten die Operation nicht.
Bemerkenswert im 19. Jahrhundert sind die verbesserte Durchführung der Tracheotomie und die höhere Bedeutung der Nachsorge tracheotomierter Patienten. Wilhelm Baum (1799 – 1883) legte besonderes Augenmerk auf die Durchführung der Tracheotomie und die Nachsorge der Tracheostomata.
Im 20. Jahrhundert rückt die Therapie immer mehr in den Vordergrund. Tracheotomien sind in der Mehrheit aktuell vorübergehend und immer mit einem therapeutischen Ziel verbunden. Die Indikationen für eine Tracheotomie und Versorgung mit Trachealkanüle sind vielfältiger geworden.
Indikation
- Langzeitbeatmung
- Aspirationsprophylaxe bei schweren Dysphagien
- Stenosen im subglottischem Bereich
- Stenosen im Kehlkopf und Rachen
- Pulmonare Erkrankungn
Arten der Tracheotomie
temporäre Tracheotomien
Dilatation / Punktion
Die Dilatationstracheotomie wird auch Punktion genannt. Hierbei wird die Öffnung der Luftröhre durch Aufdehnen erzeugt.
Durchgeführt werden kann die Punktion im Rahmen von Notfallversorgung und auf Intensivstationen betside, also am Bett.
Vorausgesetzt wird, dass eine Versorgung mit Trachealkanüle nicht für lange Zeit erforderlich ist, da Wechsel eine hohe Belastung für die Patient:innen darstellen.
konventionell temporäre Tracheotomie
Die konventionelle Tracheotomie – auch operative Tracheotomie – ist nachhaltiger als die Punktion. Das Stoma ist stabiler und dadurch die Wechsel der Trachealkanüle nicht so traumatisierend, wie beim Zustand nach einer Punktion.
Dafür kann die konventionell temporäre Tracheatomie nur unter sterilen Bedingungen in einem OP durchgeführt werden.
plastische Tracheotomie
Bei plastischen Tracheotomien spricht man auch von Tracheostomie. Sie wird ähnlich wie die konventionell temporäre Tracheotomie durchgeführt, allerdings werden dabei die Wundränder miteinander vernäht, damit ein dauerhaftes und stabiles Tracheostoma entsteht.
Diese Technik wird vor allem bei einer dauerhaften Pflicht zum Tragen einer Trachealkanüle durchgeführt - bei degenerativen Erkrankungen.