Aussprachetestverfahren mit Auswertung für Kinder (AVAK)

Das AVAK ist ein Diagnostikverfahren um Lautfehlbildungen bei Kindern zu erheben und genau zu beschreiben.

Er wurde von D. Hacker und H. Wilgermein entwickelt und ist 2002 in einer zweiten Auflage im Hogrefe Verlag erschienen.

Ablauf

Dem Kind werden 120 Bildkarten vorgelegt, die es benennen soll. Dabei handelt es sich um dem Kind vertraute Begriffe wie „Prinz“, „Sonne“, „Spinne“, „Wippe“, „Schrank“ und natürlich auch längere wie „Krankenwagen“, „Schokolade“ und „Tomate“.

Die einzelnen zu überprüfenden Laute werden mehrfach an den einzelnen Positionen innerhalb des Wortes überprüft. Dadurch lässt sich eine Aussage auf die Priorität in der Behandlung treffen.

Die Leistungen des Kindes werden protokolliert, am besten in Lautschrift und anschließend ausgewertet.

Auswertung

Bei der Auswertung hilft ein Computerprogramm, in dem die Äußerungen des Kindes mit Unterstützung in Lautschrift eingegeben werden.

Das Programm zeigt in der Auswertung die Verteilung der Fehlbildungen nach Position und Art der Fehlbildung und liefert ferner auch Hinweise auf Silbenstrukturprozesse.

Das Auswertungsprogramm unterscheidet die Deutsche und die Schweizerdeutsche Sprache in der Auswertung.

Patientendaten lassen sich in einer Datenbank speichern und später miteinander vergleichen.

Kritik

Leider sind die Bildkarten als einfache Strichzeichnungen realisiert und in der Anzahl sehr umfangreich.

Dem Kind die Bildkarten vorzulegen endet oft nach wenigen Items auf Grund mangelnder Motivation. Eine Spielverpackung eignet sich aufgrund der vielen Karten nur sehr bedingt.

Wahrscheinlich deshalb bietet das Computerprogramm eine Auswertung eines Screenings an, bei dem nur ein Teil der Bilder benannt werden muss. Eine Verteilung der Fehlbildungen nach Priorität ist anhand des Screenings leider nicht möglich, da alle Laute pro Position nur einmal getestet werden